Glashütte Joachimstal

Glashütten Joachimstal

Die von den Grafen von Fürstenberg aus Weitra 1750 im östlichen Ortsteil errichtete Glashütte wurde 1788 von Joseph Wenzel Zich gepachtet, wobei sich die Zich’sche Hütte rasch einen guten Ruf erarbeiten konnte und zu besten Zeit über 120 Personen beschäftigte. In Joachimstal waren zwei Hafenofen mit je fünf Hafen installiert, die mit Scheitholz geheizt wurden. Der Schwerpunkt der Produktion lag auf feinem und veredeltem Hohlglas (=Gefäße aller Art), das vergoldet, emailliert und geschliffen und mit verschiedenartigen Verzierungen versehen wurde. 1818 konnte Zich erstmals farbloses Glas herstellen. Nach Zichs Tod 1824 und dem plötzlichen Tod seines Sohnes Joseph Zich im Jahr 1834 übernahm 1835 Carl Stölzle die Glashütte samt Belegschaft. Als studierter Chemiker hatte Carl Stölzle keine praktische Erfahrung in der Herstellung von Glas und führte die von Zich etablierten Verfahren fort, sodass die entstandenen Produkte heute nicht mehr Zich oder Stölzle zugeordnet werden können. Stölzle musste die Glasherstellung aus Holzmangel einstellen, löste den Pachtvertrag 1852 auf und pachtete in Brand-Nagelberg“ einen neuen Betrieb. Die Glashütten sind Vorläufer von Stölzle-Glasgruppe. Von der Glashütte Joachimstal ist heute nichts mehr zu sehen.